Das Glück ist blind (aber nicht unsichtbar)
von Marcus Sedgwick
Laureth ,16, merkt man auf den ersten Blick gar nicht an, dass sie blind ist. Sie hat immer eine Sonnenbrille an, lässt sich Nachrichten vom Handy vorlesen und hat immer ihren kleinen Bruder dabei, der sie an der Hand herumführt. Doch eines Tages wird das Notizbuch ihres Vaters, der an seinem Buch in der Schweiz arbeitet, in New York gefunden und Laureth macht sich auf, ihn zu suchen …
Das Buch hat mich beeindruckt. Es ist kein Fantasy-Buch, weshalb der Schreibstil ganz anders war, als ich es gewohnt bin. Die Hauptrolle ist blind. Dadurch erlebt man das Geschehen vollkommen anders, als mit einer sehenden Person. Laureth schreibt ganz genau, was sie an ihrer Einschränkung stört, behindert, freut. Außerdem fand ich das Thema großartig: Laureth schnappt sich ihren Bruder und fliegt mit ihm nach New York. Ohne Eltern. Ohne Plan. Sie stürzt sich in genau so ein Abenteuer, das wir uns häufig wünschen, es aber nie wagen. Sie tut es. Und man bekommt ganz genau mit, wie sie über ihre Entscheidung nachdenkt. Jetzt zum Spannungsbogen: Während des Buches bekommt Laureth „Indizien“, die es immer spannender machen. Das war am Ende so krass, dass ich am liebsten sofort zum Ende geblättert hätte. Aber als das Ende dann schließlich kam, hätte ich am liebsten OH. MEIN. GOTT. ECHT JETZT? in den Himmel geschrien. Würde das ganze also jederzeit wieder lesen.